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colchicum autumnale
2020-07-04T08:47:15Z
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2000-01-01T00:00:00Z
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Energielosigkeit.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2765697/
Krankheit. Krankheit und Sterben. Sterben und Tod. Tod.
Der alte Mann ist dement geworden. Zur Hälfte habe ich meine Kindheit bei ihm verbracht. Nun sitzt er zuhause und sagt: Ich will heim., fragt, wer im oberen Stockwerk wohnt, scheint plötzlich erschreckt und sagt: Warum sind Flüchtlinge in meinem Wohnzimmer? Natürlich sind keine Flüchtlinge in seinem Wohnzimmer, sondern nur Chaos in seinem Kopf. Ein Loch in seinem Herz, das noch zwanzig Prozent Leistung hat. Er wird sterben,...
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2020-04-27T18:22:40Z
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Die Gewohnheit der Isolation.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2763661/
Der Mann bezeichnet sich immer als Misanthrop. Tatsächlich vermisst er nun aber doch seine Freunde. Nun trinkt er per Zoom-Stammtisch ein Bier und lacht und freut sich.
Ich wohne jetzt fast ein Jahr hier. Hier in der Stadt, in die ich wegen dem Mann gezogen bin. Und ich kenne hier immer noch niemanden. Klar, ich kenne seine Freunde, aber das sind eben seine Freunde, auch wenn ich sie mag, aber es wären nunmal nicht meine Freunde. Mich nervt auch die Dankbarkeit, die von mir erwartet wird,...
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2020-04-15T19:56:47Z
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Melancholia.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2757840/
Der Mann ist schlecht drauf. Er hat Angst wegen Corona. Er macht sich Sorgen um seine alte Mutter, um seinen Job, um sich und darum, was werden soll.
Ich fühle mich wie die Protagonistin in Lars von Triers Melancholia. Ich kann mir meine viermilliarden wöchentlichen Dienstreisen sparen, mein Arbeitsalltag hat sich dadurch deutlich entzerrt, ich brauche kein schlechtes Gewissen haben, dass ich keine anderen Menschen sehen will, und nun muss ich mich noch nicht mal schlecht fühlen, wenn...
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2020-03-20T12:47:17Z
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Wortlos.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2744369/
Es ist frustrierend. Ein Problem, egal welches, das ich mit dem Mann bespreche, oder eher zu besprechen versuche, führt immer wieder zu seinem Lieblingssatz: Ich kann dazu nichts sagen.
Familienangelegenheiten, Entscheidungen im Beruf, selbst die profane Frage danach, ob ich einen Arzttermin ausmachen sollte oder nicht - nie kann er etwas dazu sagen.
Was er aber sagen kann, ist, dass ich angeblich ständig schlecht drauf sei. Er mache sich Sorgen. Wegen meiner dauernd schlechten Laune....
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2019-11-24T16:21:23Z
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Fremdheit.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2739399/
Er ist mir fremd, an manchen Tagen. Gestern schon, als ich wieder von einem langen Tag mit Meetings und Fernfahrten komme und zuhause mit einem Glas Rotwein sitze, und er vom Biertrinken mit einem Freund kommt, nach Knoblauch und Ouzo riecht und mich in den Arm nehmen will und ich wegrutsche.
Ich traue mich kaum, es zu schreiben, aber ich habe tatsächlich keine Lust auf Sex. Null. Das ist neu für mich. Ich habe immer Lust auf Sex, ich brauche Sex, um mich zu entspannen, um einen stressigen...
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2019-10-12T13:36:41Z
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Familienbesuche.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2735485/
Die Mutter des Mannes kommt. Mit ihrem Freund.
Die Mutter des Mannes meckert von morgen bis abends.
Zur Mutter des Mannes komme ich an Ostern mit. Und an Weihnachten. Und vielleicht noch, wenn mir keine Ausrede einfällt, an ihrem Geburtstag. Aber sonst nicht. Und wenn sie hierher kommt, dann bin ich weg. Aber heute bin ich zuhause. Leider.
Ein Hoch darauf, dass diese Wohnung nur Durchgangszimmer und Glastüren hat. Eigentlich mag ich das. Heute mag ich das gar nicht. Nun sitzen sie im...
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2019-09-03T19:05:14Z
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Abwärts.
https://herbstzeitlos.blogger.de/stories/2735155/
Schweigend sitzen wir nebeneinander im Auto.
Dann tauschen wir drei Sätze wegen eines Termins nächster Woche.
Er sagt: Danke, dass du die Wohnung geputzt hast. Ich sage: Mh.
Schweigen.
Ich sage: Danke fürs Abholen. Er sagt: Mh.
Nun sitze ich am Rechner und tue so, als würde ich arbeiten, während er drüben einen Film sieht.
Schweigen.
Entfremdung.
Es geht den Bach runter.
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2019-08-30T20:52:32Z
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