Paradoxon.
Es gibt so einige, die sind wie du, die in gewisser Hinsicht zu glatt, zu souverän, zu gesellschaftsgeübt sind. Die in jeder Situation wirken, als hätten sie die Kontrolle, als würde sie nichts tangieren, als würde ihnen alles nichts ausmachen, als würde ich ihnen nichts ausmachen. So wie der eine, der den einen Abend den Arm um mich legte, seine Hand unter meinen Rock rutschen ließ, und am nächsten Tag völlig unbeeindruckt mit mir plauderte. So wie der andere, der mir immer wieder einen Wein ausgibt und wir dann eng nebeneinandersitzen und er mich anstrahlt, aber dann nichts mehr passiert.
Einmal beschwerte ich mich darüber bei einer Freundin und sagte: Wie können sie nur alle so souverän und kontrolliert wirken., und sie sah mich erstaunt an und sagte: Was denkst du, wie du erst wirkst? Was hast du denn gemacht? Und ich dachte zurück und daran, dass ich mit dem einen auch geschäftsmäßig und unbeeindruckt plauderte, und mit dem anderen auch lächelnd und charmant Smalltalk hielt, aber auch nichts tat, weil es mir nichts ausmachte, mich nichts tangierte, ich die Kontrolle hatte.
Es ist möglich, sich auf andere Leute einzulassen, sich mit ihnen einzulassen. Wenn ein Mann einer Frau unter den Rock greift, dann glaubt er, dass er sich das erlauben kann.
Wenn es nicht so wäre, würde ihm die Frau unverzüglich eine Ohrfeige verpassen.
Es ist aber auch möglich, um sich eine Mauer aufzubauen und sich eben nicht mit anderen Menschen einzulassen. Das erfordert auch Anstrengung - die Leute mit psychischen Mitteln abzuwehren. Und - es macht einsam!