Abgründe.
Mein Leben entgleitet mir. Völlig. Gestern auf einer Vernissage angestoßen, Sekt getrunken, den Wodka der Gastgeberin geleert, mit der Begleitung auf der Rückfahrt beim Umsteigen das erste Bier, abends am Hauptbahnhof angekommen, gesagt: Los, wir holen uns noch eines., aus dem einen Bier wurden fünf, und irgendwann, während wir an irgendeinem See liegen, sehe ich meine Begleitung an, diesen feingliedrigen jungen Typ aus guter Familie, und obwohl ich ihn als letzten Mann auf dieser Welt flachlegen würde, muss ich mich plötzlich zusammenreißen, ihn nicht anzumachen. Auf der Heimfahrt sitze ich in der Bahn und gebe das gleiche Bild ab wie so oft in letzter Zeit. Den Kopf in die Hände gestützt, der Magen so kaputt wie der Kopf, frage ich mich, was zur Hölle aus mir noch werden soll.